Wanderungen auf Langeoog
zu Fuß über die schönste Insel Ostfrieslands
zu Fuß über die schönste Insel Ostfrieslands
Für erste, kleinere Spaziergänge bietet sich der Strand an. Er ist über mehrere Dünenübergänge schnell zu erreichen und ebenso schnell wieder zu verlassen, wenn beispielsweise das Wetter nicht mehr mitspielt.
Vor dem Beginn größerer Wanderungen empfiehlt es sich, sich für den Anfang einen ersten Überblick zu verschaffen. Zur Orientierung bieten sich hierfür drei Orte der Insel besonders an:
Der Wasserturm, oftmals fälschlicherweise als Leuchtturm wahrgenommen, befindet sich im Westen der Siedlung und ist das Wahrzeichen von Langeoog. Er ist schon von Weitem zu erkennen, lange bevor Anreisende die Insel erreicht haben. Nach seiner Stilllegung dient der Wasserturm heute als Aussichtsplattform und kann zu vorgegebenen Zeiten von innen besichtigt werden. Besonders abends finden sich hier gerne Spaziergänger ein, die dann von diesem Punkt aus den Sonnenuntergang über dem Meer genießen.
Die Seenotbeobachtungsstation am Dorfrand im Nordosten ist seit 2005 außer Dienst und wird daher inzwischen ebenfalls als Aussichtsplattform genutzt. Sie befindet sich auf einer Düne der Heerenhusdünen und ermöglicht so einen eingehenden Panoramablick über die gesamte Insel und bis zum Festland. Dazu kann die Station während des Tages gegen eine Spende bestiegen werden.
Die Aussichtsdüne Melkhörn bildet mit ihren etwa 20 Metern die höchste natürliche Erhebung Langeoogs. Sie befindet sich etwa 4,5 Kilometer außerhalb der Siedlung und östlich des Pirolatals. Eine Wanderung hierher wird mit einem freien Blick bis rüber zur Nachbarinsel Spiekeroog belohnt.
In Richtung Osten führt ein gepflasterter, mit Sitzbänken versehener Weg ins Pirolatal. Der Pfad verläuft relativ windgeschützt und ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Der Rückweg kann variabel gestaltet und somit an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Wer eine Wanderung am Strand genießt, wählt den Weg über die Dünen runter ans Meer und vorbei am Surfstrand. Am Ende wartet dann gegebenenfalls die Seenotbeobachtungsstation auf der Aussichtsdüne der Heerenhusdünen, bevor es wieder ins Dorf geht. Wer gefestigte Wege bevorzugt, den kann sein Rückweg am Schloppsee vorbeiführen.
Die Wanderstrecke zum südlich gelegenen Inselwäldchen kann sehr unterschiedlich ausfallen. Es gibt befestigte und unbefestigte Pfade. Eine Route aus ausschließlich befestigten Wegen führt auf dem Hinweg mitten durch und auf dem Rückweg im Halbkreis um das Wäldchen herum.
Auch hier gibt es Bänke zum Rasten. Und es gibt viel zu entdecken – mitunter zahlreiche tierische Bewohner, die sich über die Jahre im Langeooger Wald eingefunden haben.
Die Strecken innerhalb des Wäldchens liegen durch die Bäume sehr windgeschützt und ermöglichen auch bei weniger gutem Wetter einen ausgiebigen Spaziergang.
Doch wie auch immer die gewählte Route schlussendlich ausfallen mag, es empfiehlt sich die vorgegebenen Wege nicht zu verlassen. Dies zum Einen um die Unversehrtheit der Natur zu bewahren, aber auch weil der Waldboden streckenweise sehr sumpfig ist.
Diese Wanderung birgt ein gewisses Gefahrenpotential, wenn geplant ist, während der Tour auch eine der Sandbänke zu betreten. Denn dazu ist zwingend erforderlich, auf die aktuellen Wasserstände zu achten. Steigt das Wasser, laufen die Priele schnell voll und gelangen zu einer beachtlichen Tiefe. Zusätzlich entstehen starke Strömungen. Es besteht die Gefahr zu ertrinken.
Die Route startet am Dünenüberweg nördlich des Dorfes und verläuft am Strand entlang der Wasserkante nach Westen. Von hier aus ist die Nachbarinsel Baltrum so deutlich zu erkennen, dass selbst die Strandspaziergänger dort erblickt werden können. Bei klarem Wetter reicht die Sicht sogar bis Norderney.
Ab und zu kann in der Accumer Ee auch der ein oder andere Kutter beobachtet werden.
Der Weg führt weiter nach Süden, vorbei an den Süderdünen, bis zu den Flinthörndünen. Hier finden sich ein Erlebnispfad mit einer Infohütte und eine Aussichtsplattform, von der aus Vögel beobachtet werden können. Am Ende des Pfades verläuft die Route östlich entlang des Flinthörndeichs in Richtung Hafen.
Hier kann der Moment genossen werden und die Seele entspannen. Bevor es wieder zurückgeht, bietet sich noch ein Besuch im Restaurant „Kajüte im Hafen“ Langeoog an, welches hausgemachten Kuchen und ostfriesischen Tee im Angebot hat – aber auch allerlei anderer ostfriesischer Speisen und Fischspezialitäten. Besucher sind herzlich eingeladen, gemütlich zu verweilen und den Blick auf den Yachthafen zu genießen.
Die mit Abstand längste Wanderstrecke führt ans Ostende der Insel zum Osterhook. Es wird empfohlen ein Fernglas mitzunehmen.
Gewandert wird während des Hinwegs überwiegend auf ungefestigten Pfaden am Strand entlang des Spülsaums. Aufmerksame Wanderer können diesen Abschnitt mit einer Schatzsuche verbinden. Denn kräftige Stürme tragen nicht nur schöne Muscheln an den Strand, sondern manchmal auch echtes Bernstein.
Am Ostende angekommen, lohnt ein Besuch der Beobachtungsplattform für Seehunde. Von hier aus können Wanderer auch wunderbar bis nach Spiekeroog schauen. Glücklich, wer jetzt sein Fernglas dabei hat, spart er doch so die Gebühr für das am Beobachtungsstand angebrachte Fernrohr. Denn ohne ein optisches Hilfsmittel können die Seehunde lediglich erahnt werden. Bei der Betrachtung ist strengstens darauf zu achten hinter der Absperrung zu bleiben. Die Seehundbank darf nicht betreten werden, sie ist Schutzgebiet, damit die Tiere möglichst ungestört bleiben.
Übrigens, an sehr warmen Tagen und speziell bei Ebbe können Besucher hier Zeuge einer echten Fata Morgana werden. Durch bemerkenswerte Luftspiegelungen scheinen Schiffe dann geisterhaft über das Wattenmeer zu schweben.
Vorbei am Osterhook geht es nun auf der Wattseite Langeoogs wieder zurück in Richtung Westen. Ab jetzt führt die Wanderung hauptsächlich über befestigte Wege.
Ein Stückchen weiter befindet sich auch schon die Meierei. Der ideale Zeitpunkt sich auszuruhen und etwas zu essen oder zu trinken.
Weiter führt die Route bis zum Vogelwärterhäuschen der Vogelkolonie. Diese erstreckt sich über mehrere Kilometer und liegt in einer Ruhezone. Bei Interesse kann hier an angebotenen Führungen teilgenommen werden.
In der Vogelkolonie brüten hauptsächlich Silbermöwen, aber es können auch andere Vögel gesichtet werden. Es muss während der Brutzeit allerdings schon genau hingesehen werden, da sich die Tiere dann meist im höheren Gras aufhalten.
Entlang der Dünen ist die Strecke nun fast geschafft. Nach der Jugendherberge und einem Zeltlager geht es vorbei am Schloppsee und wieder zurück ins Dorf.